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AutorenbildInes Balcik

Die Kunst des Erzählens

Aktualisiert: 2. Jan.

... oder: Wie schreibe ich eine gute Geschichte, das heißt eine Geschichte, die Lesende in ihren Bann zieht? An Erfolgsrezepten mangelt es nicht, Ratgeber mit den unterschiedlichsten Ansätzen für Schreibwillige gibt es in Hülle und Fülle.

Die Kunst des Erzählens

„Die sieben Grund-Plots für gute Geschichten“ von Christopher Booker hat mir der Herausgeber Rippler Media GmbH freundlicherweise im E-Book-Format als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.


Der Frage, wie ein Werk zum zeitlosen Klassiker wird und Menschen noch lange nach seinem Erscheinen in seinen Bann zieht, wurde schon oft nachgegangen. 2004, veröffentlichte der britische Journalist und Autor Christopher Booker (1937–2019) sein Buch „The Seven Basic Plots: Why We Tell Stories“. In deutscher Übersetzung erschien es erst im September 2022.


In Bookers Buch geht es um die grundlegenden Elemente des Erzählens, die anhand bekannter und teilweise auch weniger bekannter Bücher, Filme und Geschichten erläutert werden. Seine Grundidee ist, dass schon alten mythischen Erzählungen und Volkssagen ähnliche Strukturen zugrunde liegen, die in ihren archetypischen Mustern in Anlehnung an C. G. Jung zeitlos sind. Seine Reise durch die Welt der Literaturgeschichte mit diesem speziellen Fokus ist durchaus lesenswert.


Mein Eindruck ist, dass sein Buch vor allem in Hinblick auf Schreibtheorien interessant ist. Wer einfache Erfolgsrezepte für den schnellen Erfolg als Bestsellerautor*in sucht, wird das Buch sicher weniger gern lesen (überhaupt gilt natürlich für angehende Bestsellerautor*innen: Das einfache Erfolgsrezept gibt es nicht. Lesen, lesen, lesen ist der eine wichtige Rat, schreiben, schreiben, schreiben der andere). Wer dagegen bereit ist, tiefer in die Grundstrukturen des Geschichtenerzählens einzutauchen, kann bei Booker viel lernen.


Die deutsche Ausgebe seines Buchs würde sicherlich mehr Leserinnen und Leser finden, wenn das Lektorat sorgfältiger ausgefallen wäre. Typografische Ungereimtheiten, wechselnde Qualität der Übersetzung und einige inhaltlich-stilistische Schnitzer trüben den Lesegenuss leider an vielen Stellen.





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