Inhalt gut, aber zu kurz, sagte die Englischlehrerin zu meiner Arbeit und wusste nicht, was sie damit anrichtet. Seit 15 Jahren schreibe ich Kalenderblätter.
Texte in genau der richtigen Länge für meinen Geschmack: kurz und knapp. Nehmt das, liebe Vielschreibende: Sachverhalte in wenigen Sätzen auf den Punkt zu bringen, ist schwieriger, als lang und breit über nichts zu schwafeln. Und schöner. Und sinnvoller. ;)
Ganz richtig: Ich bin genervt von all diesen Pseudo-Storytelling-Artikeln, die mir online entgegenschwappen, wenn ich doch nur Information brauche. Nichts gegen gute Geschichten, aber bitte am richtigen Ort. Viel gegen künstlich aufgeblasenes Bruhaha, das SEO-optimiert sein will und am Ende nur nervt.
Ich halte es mit Snoopy und ziehe im Zweifelsfall den kürzesten Roman der Welt vor: It was a dark and stormy night. Damit ist alles gesagt.
Was für Romane gilt, wünsche ich mir erst recht für Sach- und Infotexte. Kurz und knapp dürfen sie sein und das bedeutet keineswegs langweilig. Hier leigt die aussterbende Kunst: informativ schreiben und dabei unterhaltsam und mit einem Augenzwinkern.
Das frühe Urteil meiner Englischlehrerin ist zu meiner Bestimmung geworden, das Schreiben von unterhaltsamen und informativen Kalenderblättern mein perfektes Medium. Ein perfektes Beispiel für „werde zu der Person, die du im Innern bist“.
(Fun Fact: Hättet ihr mich zu Schulzeiten nach meinem Berufswunsch gefragt, wäre die Antwort keinesfalls Kalenderschreiberin gewesen.)
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